Der Rat des Gärtners
Der Buchsbaum, eine einfach anzubauende Pflanze ohne nennenswerte Probleme, ist innerhalb weniger Jahre zu einem echten Problem für die Gärtner geworden. Ihre sehr große Anzahl auf dem Gelände von Marqueyssac, sowohl in den geschnittenen als auch in den eher wildwachsenden Bereichen, erschwert diese Aufgabe erheblich. Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen, um den Schutz der Buchsbäume zu gewährleisten und gleichzeitig Regeln anzuwenden, die mit Maßnahmen zum Umweltschutz und der biologischen Vielfalt in Einklang stehen und auch mit dem Empfang der Besucher vereinbar sind. Unser Trend geht zunehmend in Richtung biologische Methoden.

Die Pflege des Buchsbaums
Es ist immer sehr heikel, sich zu Problemen zu äußern, ohne alle Fakten zu kennen, ohne die Standorte, die Geschichte (aus der Sicht der Pflanze) und ihre Problematiken genau zu kennen. Es handelt sich hier also nur um allgemeine Aussagen, um Lösungsansätze für die Probleme aufzuzeigen.
Wenn man Ästhetik und die Bedürfnisse der Pflanze berücksichtigt, ist die ideale Zeit für den Schnitt der Juni, wenn es nicht zu heiß ist. In diesem Fall ist im Spätsommer oder im September immer noch ein kleiner Nachschnitt nötig.
Wenn auch der Schnitt im September und sogar bis Mitte Oktober für Buchsbäume durchaus geeignet ist, profitieren Sie aber in diesem Fall weniger lange von gepflegten Buchsbäumen.
Neben dem ästhetischen Interesse begünstigt regelmäßiges Schneiden die Verzweigung. In den ersten Jahren wird ein jährlicher Schnitt empfohlen, um das jährliche Wachstum um mindestens 1/3 zu reduzieren. Dadurch wird verhindert, dass sich die Pflanze unter dem Gewicht der Jahrestriebe und/oder von Wasser zu sehr öffnet.
Wir empfehlen die vielseitig einsetzbaren Scheren von Bahco (P51-F der große Klassiker, oder P51-SL), mit denen wir gute Ergebnisse haben und die die meisten Gärtner vom Fach verwenden. Die Japaner stellen auch Scheren von sehr guter Qualität her, die aber nur für die Feinarbeiten am Ende geeignet sind, wie die Scheren von ARS, die ebenfalls eine hohe Präzision aufweisen.
Aufgrund unserer Erfahrung ist der Zeitpunkt des Schnittes weder für den Buchsbaumzünsler noch für Pilzbefall von Bedeutung.
Wenn der Buchsbaum zu groß ist oder die Triebe zu schwach: Ein Rückschnitt des Buchsbaums zeigt gute Ergebnisse. Es ist möglich, bis zum Stamm zurückzuschneiden oder größere Zweige vollkommen zu entfernen, aber wie mehr Verzweigungen erhalten bleiben, umso schneller wächst der Buchsbaum wieder nach.
Der starke Rückschnitt wird am besten im Januar/Februar in einer frostfreien Periode durchgeführt, wodurch das Risiko von Frostschäden an den jungen Trieben beim Neuaustrieb begrenzt wird.
Achten Sie darauf, mit gut geschärften Werkzeugen möglichst saubere Schnitte zu machen. Verwenden Sie eine kleine Handsäge anstelle einer Gartenschere, sobald die Schnittstelle einen Durchmesser von 7/8 mm übersteigt. Dadurch wird ein Bersten der Rinde oder am Stamm vermieden. Achten Sie zumindest im ersten Jahr nach dem Rückschnitt und idealerweise während 2-3 Jahren nicht nur im Sommer, sondern auch in der Frühjahrszeit darauf, dass Ihre Buchsbäume nicht unter Wassermangel leiden.
Wenn das Grün eines Buchsbaums weniger kräftig ist, kann dies auf einen Mangel, eine unzureichende Nährstoffversorgung oder auf die Bodenbeschaffenheit zurückzuführen sein.
Eine kupferfarbene Verfärbung am Buchsbaum ist in der Regel die Reaktion auf Stress, der oft mit abiotischen Faktoren verbunden ist: Trockenheit, Kälte (manchmal sehr lokal begrenzt mit Zugluft), Asphyxie etc.
Die generelle Farbe, der Rand der kupferfarbenen Blätter, die ausgetrocknete Blattspitze, trockene Zweige z. B. weisen auf Probleme bei der Nährstoffversorgung der Pflanze hin, die mehrere Ursachen haben können:
Wurzelprobleme mit Ersticken: Verdichtung des Bodens während Arbeiten, unzureichende Entwässerung mit Staunässe im Boden (das fürchtet der Buchsbaum am meisten); unter diesen Bedingungen könnte nur eine tiefgreifende mechanische Maßnahme das Problem lösen.
Probleme mit dem Saftstrom: Biostimulanzien in Form von Blattspray oder Bewässerung können helfen. Diese systemischen Produkte sollen den Saftfluss in der Pflanze verbessern.
Mangelerscheinungen: Bodenanalysen können, selbst lokal begrenzt, Aufschluss über unausgewogene Nährstoffe geben.
Das Austrocknen und Absterben von Ästen kann verschiedene Ursachen haben:
Mangelnde Nährstoffversorgung der Pflanze
Befall von stechenden Insekten wie Schildläusen: verschiedene Arten von Schildläusen vermehren sich zunehmend auf dem Buchsbaum, einige direkt auf den Blättern, andere in den Blattachseln wie die Kommaschildlaus
Einfach ein beschädigter Ast, oder ein Problem mit Urin von Tieren (Hund oder Katze)
ein Phytophthora-Problem, das jedoch oft einen Großteil der Pflanze betrifft
Der Befall durch Buchsbaumzünsler hat keinen besonderen Einfluss auf die Gesundheit der Pflanzen, dies gilt allerdings nicht für Pilzbefall.
Achtung, übermäßiges Wachstum durch einen zu hohen Stickstoffgehalt im Dünger kann zu schwachen Trieben und zu einer Pflanze führen, die wenig Halt hat und dazu neigt, auseinanderzufallen. Eine überdüngte Pflanze ist auch anfälliger für Krankheiten. Man muss also das richtige Gleichgewicht finden.
Daher ist eine organische Düngung im Herbst vorzuziehen.
Wenn Sie jedoch düngen möchten, ist es neben dem NPK-Gleichgewicht vor allem wichtig, einen Langzeitdünger mit langsamer Freisetzung zu wählen, um einen Wachstumsschub zu begrenzen. Heute gibt es viele organische Dünger, die sehr gute Ergebnisse liefern.
Durch Mulchen wird die Bewässerung und die Pilzproblematik einschränkt. Mulchen löst jedoch keinesfalls einen Nährstoffmangel der Pflanze oder Probleme mit dem Buchsbaumzünsler.
Die wichtigsten Probleme beim Buchsbaum
Die Buchsbaumfäule: Stärkung der Pflanzen zur Vorbeugung
In den letzten Jahren ist der Befall durch Buchsbaum-Pilze ein zunehmendes Problem. Diese Krankheiten wurden Mitte der 1990er Jahre im Vereinigten Königreich entdeckt, haben sich seitdem in ganz Westeuropa ausgebreitet und sind seit 2004 auch in Nordamerika festgestellt worden.
Insbesondere zwei Pilze, Cylindrocladium buxicola und Volutella buxi, verursachen ein Absterben der Blätter und Zweige. Wir kennen nur sehr wenige Fakten über Volutella buxi, den wir in Marqueyssac nur sehr lokal identifiziert haben und gegen den wir keine spezifischen Maßnahmen ergriffen haben.
Was uns in Marqueyssac seit 2010 am meisten beschäftigt, ist der Cylindrocladium buxicola, der sich zunächst durch schwarze Flecken an den Blättern bemerkbar macht. Nach einigen Tagen fallen die infizierten Blätter massenhaft ab und an jungen Trieben erscheinen schwarze Streifen.
Wie überall in Frankreich hat der Cylindrocladium buxicola gegen Ende des Jahres 2013 in Marqueyssac große Schäden verursacht, vor allem am Nordhang der Großen Allee.
Die Krankheit, die vor Ort seit 2010 bekannt war, wurde „kontrolliert”, aber nicht ausgerottet.
Im Oktober 2013, wie leider in vielen anderen Parks, war der Befall, der sehr spät in der Saison auftrat, innerhalb kürzester Zeit äußerst virulent. Dieser Befall ist sicherlich das Ergebnis einer Anhäufung von Faktoren, die dies begünstigten: feuchte und milde Wetterbedingungen über mehrere Jahreszeiten in Folge sowie das Fehlen eines frühen Frosts zum Jahresende 2013.
Mit einem sehr milden und feuchten Winter zeigte die Krankheit trotz der durchgeführten Behandlungen am Ende des Jahres 2013 und Anfang 2014 noch einige Anzeichen einer Ausbreitung.
Eine Reihe von Regeln sind unverzichtbar:
- Eine gute Hygiene ist empfehlenswert, bietet aber keine Garantie gegen Krankheiten. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt zwischen infizierten und gesunden Pflanzen.
Gesunde Pflanzen kaufen.
Feuchte Stellen, die den Befall begünstigen, sind bei Neuanpflanzungen zu vermeiden.
Vermeidung das Bewässern der Blätter und Überdüngung.
Mulchen der Beete scheint die Entwicklung der Krankheit zu begrenzen, da es vor Schäden durch starken Regen schützt.
Cylindrocladium buxicola kann jahrelang im Boden überleben.
– Die am stärksten befallenen Äste werden abgeschnitten und vernichtet.
– Achten Sie darauf, so viel wie möglich der auf den Boden gefallenen Blätter einzusammeln und zu vernichten.
Schneidewerkzeuge gründlich reinigen
Das Wichtigste ist, die Krankheit so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten und starke Befälle zu vermeiden. Die Behandlungen müssen daher gezielt auf Risiken in Bezug auf milde Temperaturen und Feuchtigkeit ausgerichtet sein. Im Allgemeinen sind die günstigsten Zeiten für die Krankheit von Mitte Mai bis Mitte Juli und dann von Mitte September bis Ende Oktober. Dies muss natürlich je nach den Wetterbedingungen des genauer abgestimmt werden, aber die Entwicklung der Pilze auf dem Buchsbaum findet oft gleichzeitig mit der Saison von deutlich beliebteren Pilzen im Wald statt! Daher ist es wichtig, vor den Risikoperioden und theoretisch alle 14 Tage zu behandeln. Wir haben es jedoch nie geschafft, diesen 14-Tage-Rhythmus einzuhalten, sondern behandeln eher in einem monatlichen Durchgang, wenn die Bedingungen für den Pilz günstig sind.
Der Einsatz von Fungiziden ist nur bedingt wirksam und die besten Behandlungen sind diejenigen, die präventiv durchgeführt werden. Auf jeden Fall sollte der Einsatz von Fungiziden, wenn er angewendet wird, vernünftig sein und auf eine strikte Anzahl jährlicher Anwendungen beschränkt bleiben, um Resistenzen einzudämmen.
Angesichts der geringen Effizienz chemischer Mittel wurden in Marqueyssac erhebliche Anstrengungen unternommen, um die natürlichen Abwehrkräfte der Buchsbäume zu stärken: Seit 2010 werden Anwendungen von Pflanzenextrakten und Biostimulanzien durchgeführt (BM Start, BASFOLIAR, Obstacle, Antys) und die ersten Anwendungstests mit fermentierten Extrakten wurden 2015 durchgeführt.
Ein nachhaltiger Schutz kann erreicht werden, indem die Behandlungen in drei- bis vierwöchigen Abständen wiederholt werden, wenn die Bedingungen für die Entwicklung des Pilzes günstig sind (in der Regel von April/Mai – September/Oktober).
Seit 2016 wurden Probleme im Zusammenhang mit Cylindrocladium in Marqueyssac nur durch das Besprühen von Pflanzenextrakten „behandelt”.
In diesem Konzept der Stärkung der Pflanzen wurden mindestens einmal im Jahr, vor allem zu Beginn der Vegetationsperiode im März, hauptsächlich auf Kalium ausgerichtete Bodenbearbeitung und Düngung (Vegevert, Humigreen, Ever 5, organo-mineralische Düngemittel) durchgeführt. Seit 2020 wurden zusätzlich Blattdünger (Liquobyo, Nutrikali) eingesetzt.
Bisher konnten zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden, indem von April – Oktober regelmäßig eine Mischung aus Brennnessel-, Schachtelhalmjauche und reinem Beinwellsaft von Jean-François Lyphout (http://www.fortiech.fr) gesprüht wurden.
Bei Befall oder Auftreten von Krankheiten wurden 20/30% und 1% schwarze Seife gesprüht.
2016 wurden mit Buis Santé Versuche durchgeführt, ohne Ergebnisse, wobei eine Krankheit nur eine Woche nach einer Besprühung im Juni gemeldet wurde. Dieser Befall wurde hingegen durch eine Spritzung von Jauche kontrolliert. Im September 2016 konnte auch ein neuer Befall (schwarze Blätter) durch die Spritzung von Jauche gestoppt werden.
Darüber hinaus ist die stimulierende Wirkung von 7/8% und 1% schwarzer Seife auf das Wachstum unbestreitbar und ermöglicht es, eine durch die Krankheit geschwächte Pflanze zu stimulieren. Es ermöglicht auch eine gute Heilung nach dem Schnitt. Seit 2017 wurde nach jedem Schnitt systematisch eine Anwendung gemacht. Das Wetter erschwert manchmal die Durchführung der vorbeugenden oder nach dem Schnitt erfolgenden Spritzungen. Pilzflecken treten daher immer wieder in Zeiten mit hohem Risiko auf.
Schließlich werden seit 2018 mit dem Health Mix von TOP BUXUS Tests an sehr lokalen Bereichen durchgeführt, die gute Ergebnisse liefern, jedoch mit relativ hohen Kosten. Auch hier muss in Risikozeiten (April, Mai, Juni, September und Oktober) mit mindestens einer Anwendung pro Monat (wenn möglich sogar alle 3 Wochen) präventiv gearbeitet werden.
Wenn Sie sich jedoch für eine chemische Lösung entscheiden möchten, beachten Sie, dass die Anzahl der zugelassenen Produkte begrenzt ist und die Bekämpfung der Krankheit nicht so einfach ist.
Die beste Behandlung ist immer noch die Vorbeugung. Die meisten Fungizide haben in der Tat eine sehr begrenzte kurative Wirkung. Dauerhafter Schutz kann durch regelmäßige Wiederholung der fungiziden Behandlungen erreicht werden, wenn die Bedingungen für die Entwicklung des Pilzes günstig sind (in der Regel von Mai – September).
ACHTUNG, der Einsatz von Fungiziden muss sinnvoll sein und auf eine strikte Anzahl jährlicher Anwendungen beschränkt bleiben, um das Auftreten von Resistenzen zu begrenzen.
Der Buchsbaumzünsler: präventive Fallen und kurative Produkt durch Einnahme
Die Pyrale: von der vorbeugenden Einschließung und den Produkten durch die Einnahme zur Heilung
Diese andere Plage, die seit ihrem Auftreten in Frankreich im Jahr 2007 große Schäden an Buchsbäumen verursacht hat, wurde im Sommer 2015 zum ersten Mal in Marqueyssac festgestellt. In diesem Jahr wurden in den gesamten Gärten nur einige Dutzend Falter gefangen. Es wurden keine Befallsherde festgestellt. Die Behandlung gegen die Raupe erfolgte mit Produkten, die durch orale Aufnahme wirken und daher wurden 2015 keine Behandlungen oder andere Bekämpfungsmittel angewendet.
Im Laufe des Jahres 2016 trat das Problem mit dem Befall des Buchsbaumzünslers dann wirklich auf. Angesichts der geringen Anzahl von Raupen im Winterauslauf wurden die Bekämpfungsmittel erst ab Juni 2016 eingesetzt. In der Saison 2016 wurden zwei Generationen festgestellt, mit einer sehr späten Ankunft der ersten Falter aufgrund eines kühlen und feuchten Frühlings.
Seit 2017 führen wir systematisch nach dem Winter eine Behandlung durch, um auf den behandelten Bereichen möglichst viele Raupen zu beseitigen. Zu dieser Jahreszeit (März/April) folgen die Raupen nicht auf einen Falterflug. Es sind die überwinternden Raupen aus dem letzten Flug des Vorjahres, die wieder aktiv werden. Diese Raupen sind schwer zu erkennen und erfordern daher eine sehr große Wachsamkeit. Von der maximalen Beseitigung dieser überwinternden Raupen hängt der Befall der gesamten kommenden Saison ab.
Das Jahr 2017 war trotz allem ein sehr schwieriges Jahr mit sehr großen Populationen. Im Juni, Juli und vor allem Mitte August gab es eine starke Präsenz von Faltern aus unbehandelten Gebieten und der näheren Umgebung. Dies führte im Juli zu einer Vermischung von Generationen, wobei einen Monat lang alle Stadien (Falter, Puppen, Raupen) sichtbar waren, was uns zwang, fast dreieinhalb Monate lang alle 2 Wochen zu behandeln.
Das Jahr 2018 war ganz anders, mit wenigen sichtbaren überwinternden Raupen, gut abgegrenzten Generationen, wodurch die Anzahl der Behandlungen begrenzt werden konnten (2 Behandlungen pro Flug) und einem sehr reduzierten Flug im August (Hitze Anfang August?) und somit Ende August/Anfang September fast keine Raupen mehr sichtbar waren.
Das Jahr 2019 war im Hinblick auf den Zünslerbefall viel ruhiger. Alle wilden Buchsbäume im Tal wurden 2017 dezimiert, daher waren die Befallsherde kleiner, aber sicherlich hat auch die große Hitze im Juni dazu beigetragen, die Populationen stark zu dezimieren.
Man muss trotzdem sehr wachsam bleiben, da invasive Arten oft sehr unregelmäßige Entwicklungen aufweisen.
Die Anzahl der Behandlungen wurde daher im Jahr 2019 weiter reduziert. Dank der gut abgegrenzten Generationen konnte die Anzahl der Behandlungen auf nur eine pro Flug, Mitte Juli und Mitte September, begrenzt werden.
Der Befall blieb im Jahr 2020 mit sehr wenigen sichtbaren Raupen unverändert. Allerdings haben uns die über einen längeren Zeitraum verteilten Generationen gezwungen, nach dem ersten Flug zwei Behandlungen Ende Juni und Mitte Juli durchzuführen.
Andererseits waren die Fänge von Faltern in der letzten Generation im August sehr hoch, mit einem „doppelten Flughöhepunkt”, der auf eine Wiederaufnahme der Aktivität für 2021 hindeutete.
Pheromonfallen
Pheromonfallen sind sehr effektiv, können aber nur zur Überwachung eingesetzt werden. Sie ermöglichen es, die Faltergenerationen zu verfolgen, um die Behandlungen zur günstigsten Zeit durchzuführen (idealerweise 4-5 Tage nach dem Falterflug für den ersten Durchgang und einen zweiten Durchgang14 Tage später).
Dieses Instrument kann nicht als Mittel zur eigentlichen Bekämpfung angesehen werden. Die Fallen ermöglichen es vor allem, das Auftreten von Faltern zu erkennen, um in den nächsten Tagen die Bekämpfungsmaßnahmen bestmöglich einzusetzen.
Achtung: Zu Saisonbeginn (März/April) folgen die Raupen keinen Falterflügen. Es sind die überwinternden Raupen aus dem letzten Flug des Vorjahres, die wieder aktiv werden.
Das Aufspüren dieser Raupen ist sehr schwierig und erfordert daher eine sehr große Wachsamkeit. Von der maximalen Eliminierung dieser überwinternden Raupen hängt der Befall der gesamten kommenden Saison ab.
Die Wahl des Pheromons ist nicht immer einfach, da die Wirksamkeit der Falle von Marke zu Marke, aber auch je nach Milieubedingungen variieren kann. Es gibt auch langanhaltende Pheromone, die die ganze Saison über wirksam sind.
Wir verwenden heute hauptsächlich Pheromone von Bioline mit klassischer Wirkungsdauer (eine Erneuerung in der Mitte der Saison).
die Trichogramme
BIOTOP vermarktet biologische Schädlingsbekämpfungsmittel:
http://www.biotop.fr/16-nos-produits/lutte-biologique/155-trichotop-buxus.html
Es handelt sich um Arten von kleinen Wespen einheimischer Stämme, die ihre Eier ausschließlich in den Eiern des Buchsbaumzünslers legen und diese dadurch zerstören. Diese Arten werden seit mehr als 30 Jahren zur Bekämpfung des Maiszünslers eingesetzt.
Die Durchführung dieser biologischen Bekämpfung muss äußerst präzise erfolgen, um wirksam zu sein. Für jede Zünslergeneration sind zwei Anwendungen im Abstand von einer Woche erforderlich. Studien scheinen zu zeigen, dass bei richtiger Anwendung 80 bis 90 % der Eier aus jedem Gelege beseitigt werden können, wodurch sich die Raupenpopulation und damit die möglichen Schäden erheblich verringern.
Da die Anwendung in kleinem Maßstab bei der ersten Generation Anfang Juni 2016 in Marqueyssac implementiert wurde, ist ihre Wirksamkeit noch schwer zu quantifizieren. Die geringe Anzahl von Raupen in den Testbereichen hat uns jedoch veranlasst, sie Ende August/Anfang September auf dem gesamten Gebiet auf die zweite Generation anzuwenden. Es wurden mehr als 10 Millionen Trichogramma freigesetzt!
Die geringe Anzahl an Raupen nach dieser Eiablage lässt auf die Wirksamkeit dieser Lösung schließen.
Die Verwendung von Trichogramma wurde daher 2017 und 2018 mit vier Anwendungen auf dem gesamten Gelände in großem Maßstab wiederholt.
Aufgrund des verminderten Befalls in den Jahren 2019 und 2020 verwenden wir Trichogramma heute nicht mehr.
Wenden Sie für eine optimale Wirksamkeit gegen den Buchsbaumzünsler das integrierte Bekämpfungsprogramm Bioline an:
Für eine optimierte Bekämpfung empfiehlt Bioline, in allen Stadien des Schädlings mit komplementären Lösungen in drei Schritten einzugreifen:
1- Ausgewachsene Falter: Überwachung der Populationen durch Fangen mit der Trichterfalle und dem Pheromon Ginko® Buxus.
2- Eier: Vernichtung der Falter-Eier durch zweimaliges Ausbringen von Trichogramma bei jedem Flug.
3- Larven: Bei Bedarf, nach Beobachtungen, Bacillus thuringiensis (nicht im Bioline-Sortiment erhältlich) verwenden, um die letzten verbliebenen Larven zu vernichten.
Bacillus thuringiensis
Ergänzend zur biologischen Schädlingsbekämpfung bleiben Behandlungen mit dem Bazillus unentbehrlich, um möglichst viele Restraupen zu vernichten.
Die Behandlung mit dem Bacillus thuringiensis wirkt sehr gut bei Zünslerraupen, sofern sie an jungen Raupen durchgeführt wird. Es ist daher sehr wichtig, die Buchsbäume und Fallen verstärkt zu überwachen, um das Auftreten der Falter zu erkennen und den Höhepunkt ihres Fluges gut zu kontrollieren.
Die Saison 2017 hat in Marqueyssac auch einige Schwierigkeiten aufgezeigt, vor allem die Notwendigkeit, die Buchsbäume während der BT-Behandlungen gut zu besprühen, um eine gute Wirksamkeit zu erzielen.
Das Auftragen auf die Buchsbäume ist schwierig, da das Mittel gut in das Laub eindringen muss. Es ist notwendig, reichlich zu besprühen und wenn möglich mit gutem Druck oder mit einem Zerstäuber zu arbeiten, der gut funktioniert, indem er das Laub bewegt und somit eine bessere Aufnahme in der Pflanze ermöglicht. Es wird empfohlen, ein geeignetes Netzmittel zu verwenden, auch wenn seine Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist.
Das Verhältnis Menge/Fläche sagt nicht viel über diese Art der Behandlung aus, da es von der Menge der Buchsbäume, ihrem Volumen, ihrer Dichte usw. abhängt. Es kommt vor allem auf die zu behandelnde Blattoberfläche an.
Die Empfehlungen für Pflanzenschutzmittel ohne besondere Angaben sind pro 1000 l/ha also für BT 1Kg/1000l/ha. Was uns betrifft, so liegen wir mit sehr dichter Buchsbaumvegetation bei etwa diesen Mengen.
Der Bazillus hat nur eine sehr begrenzte Wirkungsdauer. BT hat keine oder nur eine wenige Tage anhaltende Wirkung.
Manchmal kommt es zu einer zeitlichen Staffelung der Falter und somit der Eiablage, sodass die jungen Raupen gestaffelt auftreten. In diesen speziellen Fällen ist eine regelmäßige Behandlung erforderlich.
Der Bazillus wirkt durch orale Aufnahme. Auf das Laub gesprüht, werden die Raupen, die ihn aufnehmen, in maximal 2-3 Tagen vernichtet.
Behandlungen mit Bacillus thuringiensis sind angesichts ihrer geringen Auswirkungen auf die Umwelt am besten geeignet: Es handelt sich um ein Bakterium, das nach der Aufnahme auf das Verdauungssystem der Raupen wirkt. Durch gezieltes Besprühen der Buchsbäume werden die Risiken für andere Raupen begrenzt.
Bislang haben alle wissenschaftlichen Kolloquien der letzten Jahre keine Toxizität von BT für Vögel in der Nahrungskette festgestellt. In städtischen Gärten wird sogar das Anbringen von Nistkästen empfohlen.
Eine Behandlung zu Beginn des Frühjahrs (März/April) ist notwendig, um die überwinterten Raupen zu vernichten. Dieser Zeitpunkt ist ziemlich schwer zu bestimmen, da die Raupen nicht auf einen Falterflug folgen und je nach Wetterbedingungen mit großen Zeitverschiebungen aktiv werden. Beobachtung bleibt daher das A und O, um die Aktivität der Raupen richtig einzuschätzen.
Während in den ersten zwei Jahren zwei Anwendungen im Abstand von zwei Wochen empfohlen wurden, um das gesamte Gelege jeder Faltergeneration zu vernichten (2 oder 3, je nach Region und Klima), reicht seit 2019 eine einzige Anwendung aus, die ca. 2 Wochen nach dem Höhepunkt des Falterflugs durchgeführt wird.
Diese biologischen Behandlungen sind sehr wirksam, wenn sie an jungen Raupen durchgeführt werden.
Die Überlappung der Generationen im Jahr 2017 hatte uns dazu veranlasst, dass wir während der gesamten Saison zwischen Anfang Juni und Anfang September alle 14 Tage behandelt haben! Die hier genannten Produkte sind in der Regel nur für Fachleute oder in Genossenschaften (Bactura, Delfin) erhältlich. Dennoch wird der Bacillus thuringiensis in Gartenbaubetrieben unter verschiedenen Bezeichnungen verschiedener Marken (Solabiol u. a.) vermarktet.
Pyrethrum
Ich persönlich bin kein Befürworter von Insektiziden, die von manchen zur Behandlung von Raupen empfohlen werden.
Pyrethrum ist zwar ein natürlich vorkommendes Insektizid, aber es wirkt TOTAL und ist daher insbesondere für Bienen gefährlich. Diese Produkte (Conserve, Prusik) sollten nur in sehr dringenden Fällen wie für die Behandlung von sehr großen Raupen (größer als 2,5 oder sogar 3 cm) verwendet werden, wenn es aufgrund mangelnder Überwachung nicht möglich war, früher mit dem Bazillus zu behandeln oder wenn die Buchsbäume weitgehend entlaubt sind und ein Kontaktmittel eingesetzt werden muss.
sexuelle Verwirrung
Mittel zur sexuellen Verwechslung mit Pheromonen sind seit 2019 auf dem Markt. Im Jahr 2018 mit 2 Anwendungen auf einer Fläche von fast 2 ha rund um das Schloss getestet, besteht dieses Verfahren darin, große Mengen an Pheromonen einzuführen, um die Fortpflanzung der Schmetterlinge zu stören.
Wie bei den Trichogramma kann sexuelle Verwirrung die Anzahl der Raupen begrenzen. Die Behandlung mit dem Thüringer Bazillus ist trotzdem oft notwendig, weshalb das Verfahren in Marqueyssac nicht erneuert wurde.
Es gibt biologische Mittel zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers. Die Komplexität liegt in der Anwendung mit den richtigen Mitteln und zum richtigen Zeitpunkt.
Auch wenn die Populationen in Marqueyssac seit 2016 gut reguliert waren, ist jede neue Saison ein neuer Kampf.
Die geschnittenen Buchsbäume zeigen heute keine Spuren von Schäden des Buchsbaumzünslers. Im Winter 2017/2018 wurden wilde Buchsbäume auf den für die Öffentlichkeit zugänglichen Außenflächen entfernt, da sie für Behandlungen schwer zugänglich sind und daher eine unkontrollierbare Quelle für Befallsherde waren.
Wenn trotz der eingesetzten Mittel Ihre Buchsbäume dennoch vollständig aufgefressen wurden, besteht immer noch die Möglichkeit eines Neustarts. Es ist ratsam, auf den nächsten Frühling zu warten und dann die Zweige zu beschneiden, die nicht wieder zu wachsen begonnen haben. Wenn Sie trotzdem einen starken Rückschnitt machen wollen (um zum Beispiel die später zu behandelnden Teile zu begrenzen), ist es besser, den Monat Februar abzuwarten, damit das Nachwachsen am Ende der Saison vermieden wird.
Wenn Ihre Buchsbäume noch ein paar Blätter haben oder wieder austreiben, rate ich Ihnen, sie nicht anzufassen, wenn Sie sie im nächsten Jahr bearbeiten können.
Feedback zu den Arbeiten im Rahmen von SaveBuxus II „Alternativen zum Buchsbaum und Management der Pyrale“
Unter der Federführung von Plante & Cité, INRAe und ASTREDHOR wurde das SaveBuxus II-Programm den Alternativen zu Buchsbäumen und der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers gewidmet.
Nach 4 Jahren Arbeit war das Programm abgeschlossen und die Ergebnisse sind auf Französisch unter folgendem Link verfügbar:
https://www.plante-et-cite.fr/Ressource/fiche/673
Es besteht daher viel Hoffnung auf eine angemessene biologische Bekämpfung.
Ein großes Dankeschön für die langjährige Arbeit zu diesem Thema.